MoLeaP Poster auf der DGfE Medien-Tagung in Innsbruck

Klaus Rummler und ich haben für die Frühjahrstagung der DGfE Sektion Medienpädagogik (Medien – Wissen – Bildung: Freie Bildungsmedien und Digitale Archive), die am 11. und 12. April 2013 in Innsbruck stattfand, ein Poster zur MoLeaP – Mobile Learning Projektdatenbank eingereicht. Das Abstract dazu ist weiter unten sowie im Programmheft der Tagung einsehbar, das Poster kann ebenfalls am Ende dieses Posts sowie über die MoLeaP-Website aufgerufen werden.

Abstract

27. Februar 2013

Dr. Judith Seipold, Zürich / London Mobile Learning Group, judith.seipold@londonmobilelearning.net
Dr. Klaus Rummler, Pädagogische Hochschule Zürich, klaus.rummler@phzh.ch

MoLeaP – Die Mobile Learning Projektdatenbank. Ein OER zur Archivierung und Verbreitung von Mobile-Learning-Projekten und -Szenarien.

Die Forschung zu Mobilem Lernen (Mobile Learning; m-learning) steht eng mit der Realisierung von Mobile-Learning-Projekten in unterschiedlichen Kontexten wie z.B. Schule, Aus- und Weiterbildung und Berufsleben in Zusammenhang (sh. bspw. Kukulska-Hulme et al., 2009). Die Projekte behandeln mobile Technologien als Thema, oder sie greifen auf mobile Geräte zum Lehren und Lernen zurück (sh. bspw. Seipold, 2008). Dabei unterscheiden sie sich u.a. hinsichtlich ihrer didaktischen Ansätze, der Lernorte, der verwendeten Technologien und anderer Ressourcen (sh. bspw. Faux et al., 2006).

Ziele
Da mit zunehmender Auseinandersetzung mit dem Mobilen Lernen auch die Anzahl der Mobile-Learning Projekte zunimmt, sie dabei allerdings wenig einheitlich konzipiert und präsentiert sind, ist MoLeaP – Die Mobile Learning Projektdatenbank (www.moleap.net) als Ressource und Werkzeug für diejenigen entwickelt worden, die sich professionell im Bereich der (Medien)Pädagogik, (Medien)Didaktik und Erziehungswissenschaft bewegen, sich für das Thema Mobiles Lernen in Theorie und Praxis interessieren und die ihre Erfahrungen und Projekte mit anderen teilen oder von bereits realisierten Projekten lernen möchten. Mit der Datenbank möchten wir die Möglichkeit eröffnen, systematisch auf Mobile-Learning-Praxis zuzugreifen, mit dem Ziel,

  • Erfahrungen, die bei Konzeption und Durchführung von Mobile-Learning-Projekten gemacht wurden, ebenso wie die Praxis selbst, nachhaltig verfügbar zu machen,
  • die systematische Erfassung von Mobile-Learning-Praxis zu unterstützen,
  • Synergien zu ermöglichen,
  • zur Nachhaltigkeit von Innovationen in Lehre, Lernen und Forschung beizutragen,
  • die Replizierbarkeit und Übertragbarkeit von Mobile-Learning-Projekten zu ermöglichen und
  • die Zitierbarkeit von Projekten, die nicht als Textbeiträgen veröffentlicht wurden, zu ermöglichen.

Website und Datenbank adressieren als Zielgruppen Wissenschaftler, Lehrende aus unterschiedlichen Lehr- und Lernkontexten sowie Entwickler. Entsprechend ist die Datenbank strukturiert: Sie erlaubt Nutzern, Projekte, Applikationen oder sonstige Ressourcen wie z.B. Literatur oder Konferenzen über ein Formular in die Datenbank einzugeben und / oder anhand vorgegebener Kategorien oder über eine freie Suche gezielt zu recherchieren.

Konzeptioneller Rahmen
Während die formelle Beschreibung von Projekten – was aktuell den Schwerpunkt der Datenbank ausmacht – sich auf generelle Projektdaten konzentriert und so Dritten erlauben soll, Projekte zu reproduzieren, sind die Kategorien, die sich an Wissenschaftler richten, nur exemplarisch verfügbar und auf empfohlene Literatur und Ressourcen sowie auf eine optionale Projektanalyse beschränkt. Hier liegt die Herausforderung darin, Kategorien verfügbar zu machen, die es Wissenschaftlern, die nicht in die Projekte involviert waren, erlauben, mit den Informationen eigenständige Forschung zu betreiben. Ursprünglich war angedacht, als konzeptionellen Rahmen die „Sozio-kulturelle Ökologie Mobilen Lernens“ der London Mobile Learning Group (LMLG; www.londonmobilelearning.net) zu nutzen und umzusetzen. Sie fokussiert die Handlungskompetenzen, kulturellen Praktiken und Aneignungsmechanismen der Lerner, ihren Alltag und ihre Schulkontexte sowie Strukturen und kulturelle Ressourcen als mögliche Verbindungslinien zwischen den Systemkomponenten. Allerdings steht es noch aus, diese Komponenten soweit zu operationaliseren, dass schnell, einfach und generalisierbar damit umgegangen werden kann.

Ausblick
Zurzeit werden Überlegungen angestellt, ob und wie die MoLeaP Datenbank und Website zum einen an die Arbeit des “Network for Mobile Learning Scenarios” angebunden werden kann, um neben Projekten auch konkrete didaktische Möglichkeiten verfügbar zu machen. Zum anderen stehen Verhandlungen mit der International Association for Mobile Learning (IAmLearn; http://www.iamlearn.org) an, in denen sondiert werden wird, wie eine Anbindung der Datenbank an IAmLearn realisierbar ist.

Referenzen
Faux, F., McFarlane, A., Roche, N., & Facer, K. (2006). Handhelds: Learning with handheld technologies: Futurelab Handbook. Bristol: Futurelab.
Kukulska-Hulme, A., Sharples, M., Milrad, M., Arnedillo-Sánchez, I., & Vavoula, G. (2009). Innovation in Mobile Learning: a European Perspective. International Journal of Mobile and Blended Learning, 1(1), 13-35.
Pachler, N., Bachmair, B., & Cook, J. (2009). Mobile learning: structures, agency, practices. New York: Springer.
Seipold, J. (2008). Mobile phones in school: Selected m-learning projects from Great Britain and the German speaking countries. In T. Hug (Ed.), Media, Knowledge & Education. Exploring new Spaces, Relations and Dynamics in Digital Media Ecologies. Innsbruck: Innsbruck University Press – iup.
Seipold, J., Pachler, N. (2010). MoLeaP – The Mobile Learning Project Database: A Pool for Projects and Tool for Systematic Description and Analysis of Mobile Learning Practice. Journal of the Research Center for Educational Technology, Jahrgang 6, Nr. 1, S. 157-171.

Credits
MoLeaP – Die mobile learning Projektdatenbank ist Teil des Projekts „And don’t forget to bring your mobile“ – Informing educational target groups about mobile learning opportunities (Projekthalter: Judith Seipold), das von 2008-2010 durch das Centre for Excellence in Work-Based Learning for Education Professionals (WLE Centre) am Institute of Education (IoE), University of London finanziert wurde. MoLeaP – Die mobile learning Projektdatenbank steht außerdem in Verbindung mit der wissenschaftlichen Arbeit der London Mobile Learning Group (LMLG; www.londonmobilelearning.net) und ist Teil ihres Webauftritts.

Poster
MoLeaP poster April 2013